Mittwoch, 5. Dezember 2018

Große Strickjackenliebe! - MMM #21


Quelle


Als ich irgendwo ein Vorschaubild von der Strickjacke Sode im aktuellen Laine Magazin sah, war es um mich geschehen: die wollte ich unbedingt stricken.

Quelle


Also habe ich bei einem Hamburgbesuch einen Abstecher zu mylys gemacht und dort das Magazin gekauft. Teuer ist es ja - aber egal. Und wunderschön gemacht ist es auch, das kann man ja auch mal honorieren. Wenn schon sooooo eine tolle Strickjacke drin ist!



Das Magazin ist auf englisch, die Anleitung dementsprechend auch. 5 DinA4 Seiten Text, dazu zwei Seiten, auf denen die üblichen Abkürzungen erklärt sind. Dazu zwei von diesen Blättern in DinA3 mit Charts. Schluck.

Aber mir macht so etwas ja Spaß. Also habe ich das Ganze auseinander klamüstert, die Zöpfe nach einem Tipp im Magazin farbig markiert und losgelegt.


Wolle hatte ich mir vom letzten Dänemark-Urlaub mitgebracht. Ein wunderschöner kleiner und vollgestopfter Wollladen in Ringköbing hatte diese Wolle vorrätig. Gesponnen in einem dänischen Familienbetrieb von dänischen Pelzschafen und Merinoschafen von den Falklandinseln.


Die Jacke wird von oben nach unten gestrickt mit einer "contiguous shoulder" (glaube ich, heißt das). Die vordere Blende und der Schalkragen werden zum Schluß angestrickt.

Die obere Passe habe ich dreimal gestrickt. Beim ersten Mal fand ich die Nadelstärke (trotz Maschenprobe) zu klein. Mit den ganzen Zöpfen hatte ich eher ein Brett. Also nochmal in Nadelstärke 6.

Ein Fehler ist natürlich auch drin - hmpf

Dann habe ich bis kurz vorm Armloch gestrickt und anprobiert. Vorn war die Jacke viieeel zu weit. Nach viel Grübeln und Rechnen bin ich zu dem Schluß gekommen, dass das vom Design her so soll - und mir überhaupt nicht gefällt. Die Vorderteile hätte ich mindestens 25 cm übereinanderziehen können!

Also habe ich die Vorderteile neu berechnet, alles aufgeribbelt und nochmal angefangen. Das sind dann die Momente, in denen ich mich dran erinnern muss, dass mir Stricken ja Spaß macht...

Zum Glück haben meine Berechnungen funktioniert und ich konnte voller Begeisterung weiterstricken.


Damit die Jacke Ihren Auftritt beim MeMadeMittwoch bekommt, habe ich sie am Wochenende fertig gestrickt, gewaschen und gespannt.



Gestern noch leicht feucht angezogen und den Sohn nach draußen zum Fotografieren gebeten.


Die Jacke ist ohne Verschluß gedacht. Ich finde ja, warme Jacken müssen auch zu schließen sein, also habe ich mir eine schöne Nadel gegönnt.




Auf dem Ärmel und an der Seitennaht läuft das gleiche Muster.


Sehr interessant ist auch die Taschenkonstruktion:













Die Taschen werden gleich mit angestrickt und nachher umgeschlagen und beide Unterkanten zusammen abgekettet.



Das Weihnachtskleid wird auf jeden Fall gut dazu passen ;-)


Und wo wir schonmal draußen waren, haben wir auch gleich noch ein bißchen Weihnachtsdekoration aufgehängt.



Insgesamt eine Jacke, die mir richtig gut gefällt. Die Wolle ist nach dem Waschen schön weich geworden und trägt sich sehr angenehm. Ich habe noch dünnere Wolle in der gleichen Farbe, vielleicht stricke ich noch ein passendes Tuch in pink / grau?

Mal schauen.

Jetzt aber erstmal auf zum MeMadeMittwoch, wo sich heute ein weiteres Teammitglied verabschiedet.

Euch allen ("Alten" wie Neuen) ganz herzlichen Dank, dass Ihr diese wunderbare Plattform am Leben haltet und uns so durch Inspiration en masse und den wertschätzenden Austausch noch mehr Freude am Nähen ermöglicht!


Montag, 3. Dezember 2018

WKSA - Die Entscheidung


Das Tochterkind hat ihr Kleid schon angefangen. Es wird wieder ein Modell aus dem Buch "Kleider Nähen" von Tanya Whelan.
 Stepper, weinrot Knit Optik

Der Stoff ist von Lillestoff, erstanden im letzten Jahr beim Lagerverkauf in Hannover per WhatsApp-Konferenz. Völlig ungläubig waren wir alle (Verkäuferin, Nähnerdettenbegleitung und ich), dass 1,70 m für ein Kleid mit halben Teller reichen sollte. Aber des Kindes Wille...

Und was soll ich sagen? Jetzt hat sie ein Kleid mit ganzem Teller zugeschnitten und immer noch einen Rest übrig. Erstaunlich. 

Wir haben noch gemeinsam schwarzen Tüll mit Tupfen dazu gekauft - etwas festlicher wird es wohl diesmal sein.

Ich habe erstmal eine Liste mit den Weihnachtsgeschenken, die ich noch nähen und stricken möchte gemacht und dann nicht mehr wirklich eine Wahl gehabt: es wird das am wenigsten aufwändige Projekt, der Patternhack.

Schnittmuster Etuikleid 05/2018 #114A - Techn. Zeichnung
Burda 5/2018 Modell 114

Das Oberteil von diesem Kleid. Die seitlichen Teile werde ich, wie beim letzten Kleid auch, im schrägen Fadenlauf zuschneiden. Das erspart eine Menge Karoanpassung und gibt noch eine kleine Beweglichkeitszugabe.

 
Schnittmuster Kleid 11/2016 #144 - Techn. Zeichnung
Burda 11/2016 Modell 144


Dazu den Rock von diesem Kleid - der einfach nur ein ganzer Teller ist.


Nach Sichtung der Vorräte habe ich entschieden, das Oberteil weiß zu füttern, der Rock bekommt ein lindgrünes Futter. Das liegt noch von meiner Mutter hier und muss mal weg - Stoffdiät und so.
Ein bisschen weihnachtlich ist grün schließlich auch.
Damit habe ich mir das Futter ausreichend schön geredet und werde unten noch einen Streifen in weiß oder schwarz ansetzen, damit bloß kein grün blitzt.

Ein Reißverschluss fehlt noch, schwarzes Satinschrägband für den Saum hätte ich gern und vielleicht eine schwarze Paspel für die Prinzessnaht?
Am allerliebsten würde ich dann noch einen separaten Unterrock nähen, der noch etwas bauscht und vielleicht ein klein bisschen schwarze Spitze raus gucken lässt.
Öhm, so viel zum Thema wenig zeitaufwändig. Ich fange erstmal mit zuschneiden an...

Hier könnt Ihr sehen, was die anderen entschieden haben - meine Wunschliste ist auf jeden Fall schon wieder länger geworden.

Und nach Weihnachten nähe ich auf jeden Fall das Kleid aus Streifenstoff - aber lieber ganz in Ruhe, ich glaube die Frage wie ich welche Streifen wohin nähe, wird mich einge Zeit kosten.

Alle Nennungen von Marken und Verlinkungen dienen nur der Information, ich wurde in keiner Weise beauftragt oder bezahlt.

Mittwoch, 28. November 2018

WKSA - Was nähe ich nur?


Welch große Freude, dass wir wieder gemeinsam ein Weihnachtskleid nähen! Dafür ein großes Dankeschön an die Organisatorinnen!!


Einige Jahre habe ich still mitgelesen und im letzten Jahr gemeinsam mit meiner Tochter beim WKSA mitgemacht (Details findet Ihr hier). Die entstandenen Kleider werden viel und gern getragen - meins nicht ganz so oft, da es absolut nicht fahrradtauglich ist. Das stört mich nicht wirklich, auch für die fahrradfreien Tage ist es schön ein besonderes Kleid im Schrank zu haben.


Da uns beiden das gemütliche Zusammensitzen und Nähen in sehr guter Erinnerung geblieben ist, sind wir auch diesmal wieder mit dabei.


Bei der heutigen Inspirationsrunde geht es um folgende Fragen:

Ich weiß schon, was ich nähen möchte
Ich habe so viele Ideen und kann mich nicht entscheiden.
Ich weiß genau welcher Schnitt, aber keine Ahnung was für ein Stoff passt.
Stoff ist da, aber welchen Schnitt solch ich nur nehmen?

Ich kann mich direkt bei Punkt zwei einsortieren. So viele Stoffe im Schrank und so viele Kleider, die ich gern hätte...

Noch im Rennen sind diese Kandidaten:


Schon seit 2016 schmachte ich das Lena-Hoschek-Kleid aus der Burda 11/2016 an.

 

Diesen Stoff könnte ich mir gut damit vorstellen.

Allerdings müsste ich von dem Oberteil ein Probeteil nähen, ob ich das zeitlich schaffe?






Oder ich nutze das Oberteil von diesem Schnitt aus der Burda 05/2008 und kombiniere es mit einem Tellerrock. Das Etuikleid habe ich im Sommer schon für eine Hochzeit genäht und den Schnitt dabei angepasst.

 


Kleid Harriet aus der LMV Nov/Dez 2015 liegt hier schon abgepaust.


Diesen Stoff habe ich dafür geplant. Ein brauner Feincord mit aufgestickten Blumen. Aber ob ich das ausreichend weihnachtlich finde?


Oder doch lieber dieses Kleid aus der Burda . Das Bild ist zwar nicht so mein Geschmack, aber die technische Zeichnung schon. Den Schnitt müsste ich allerdings auch noch abpausen.


Als Stoff hatte ich diesen geplant in der Hoffnung, dass man die Streifen am Ausschnitt mit dem Muster gut betonen kann.



Rechte und linke Seite sind beide sehr schön aber auch beide etwas düster.

Tja. Ich werde mal in mich gehen und derweil hier bei den anderen schauen, was es dort noch für tolle Ideen gibt.

Weiter geht es mit

Sonntag, 2.12.2018 - Konkrete Projektvorstellung. 
Hurra, ich habe alle Zutaten bereit und sogar schon angefangen
Mein Stoff ist toll, aber ich nehme doch lieber ein anderes Schnittmuster. Oder doch nicht?
Was solls, ich kopiere den Schnitt und schneide gleich noch zu.
Hilfe, der Stoff kommt nicht. Das Schnittmuster gefällt nicht mehr.


Und - wie immer - der Hinweis, dass alle Nennungen von Marken und Verlinkungen nur der   Information dienen, ich wurde in keiner Weise beauftragt oder bezahlt.





Mittwoch, 21. November 2018

Fertig!

Und auf geht's zum Finale beim November-Wetter-Sewalong.

Wobei das eigentliche Finale ja schon am Wochenende beim Bloggerinnentreffen in Hamburg stattgefunden hat.

Eine tolle Veranstaltung mit abwechslungsreichem Programm und vielen, vielen interessanten Frauen!

Pünktlich zum Finale hat Frau Küstensocke auch für passendes Wetter gesorgt, so dass sich mein Dufflecoat bei eisigen Temperaturen bestens bewähren konnte.


Über all die wundervollen Details hatte ich hier schon geschrieben.





Der Reißverschluss hat eine innen- und eine aussenliegende Blende, das hält nicht nur die Kälte gut ab sondern sieht auch toll aus. Schön wäre gewesen, wenn sich die Fashion Style nicht ganz so bedeckt gehalten hätte, wie diese Blenden entstehen.....

Und ich habe an den Aufhänger gedacht! Sogar mit Rückendings aus Oberstoff und mit meinem Label, das ich sonst so gerne vergesse.

Ups, eine Säule... aber die Taschen sind soooo kuschelig!

Also alles super. Ein bisschen zu weit ist die Jacke geworden, aber damit kann ich gut leben.

Der Stoff ließ sich hervorragend verarbeiten und trägt sich, obwohl er so steif ist, sehr angenehm. Die Jacke fühlt sich sehr wertig an. Große Empfehlung meinerseits!

Das Motto für alle Fotoworkshop-Besucherinnen jedenfalls ist klar: Sei ein Segel, keine Säule!
Ich habe mich bemüht...



Damit ein großes Dankeschön an Antje für diesen Sewalong, ohne den ich mit Sicherheit noch keinen "Winterprinzen" im Kleiderschrank hätte, und einen herzlichen Gruß an alle Mitnäherinnen: es hat viel Spaß gemacht mit Euch!

Alle Werke bewundern könnt Ihr hier.

Montag, 12. November 2018

Ohne Schweiß... Zielgrade

Frau Küstensocke ruft auf zum letzten Zwischenstand beim November-Wetter-Sewalong.

Endspurt - auf der Zielgraden

heißt es heute.

Und auf der Zielgraden bin ich. 

Soviel Arbeit habe ich mir noch nie mit einem Projekt gemacht, daher war auch für den letzten Zwischenstand keine Zeit, ich musste nähen... 


Allein für das Austüfteln der Taschen ist ein ganzer Vormittag ins Land gegangen - inklusive Probeloch und viel Gehirnschmalz.

Gelohnt hat es sich, bisher ist alles gut geworden:

 Die aufgesetzten Taschen mit extra Eingriffstasche mit Kuschelfutter.




Die Taschen, Riegel und Taschenklappe habe ich mit dem bunten Teil des Futters verstürzt - dazu habe ich die Steppnähte aufgetrennt und alle Lagen auseinander gepult. 

 
Die Kapuze, die wieder viel zu groß war, ich habe vorn 8 cm (!) weggeschnitten.


Die inneren Vorderteile, die im Schnitt aus Oberstoff bestehen aus Plüsch, Steppfutter und Oberstoff zusammengebastelt-



Und zuguterletzt handgestrickte Bündchen im Ärmel.

Bis hierhin war ich auch sehr verliebt in die Jacke und hatte richtig viel Spaß beim Nähen...


Dann ging es an das Zusammensetzen von Außen- und Innenjacke und das brachte die Nähmaschine und mich echt an die Grenze.

Die Kapuzennaht muss ich in Teilen ein drittes Mal nähen, dann fehlen "nur noch" die Säume, die ich hoffe, weitgehend mit der Maschine verstürzen zu können.




 Eine erste Anprobe macht auf jeden Fall Mut :-)

Mein Haushalt ist inzwischen derart vernachlässigt, da kommt es auf ein paar Tage mehr auch nicht an, ich werde also auf jeden Fall die Jacke bis zum Bloggertreffen fertig machen. 

Hier könnt Ihr bewundern, was die anderen geschafft haben, Frau Küstensocke kann gleich mit einer ganzen Kollektion aufwarten!

Dienstag, 23. Oktober 2018

NWSAL - das dritte Treffen

Ich bin ja ein Fan dieser nähnerdigen Abkürzungen, die sich nicht-Nähenden kaum erschließen. Eigentlich hat ja jedes Hobby so seinen Code, oder? Wir sind viel im Hundesport unterwegs und da kann man über BH, THS, CSC und VK 1, 2 oder drei auch herrlich schwadronieren ;-)

NWSAL also. Heute ist die Frage:

Probemodell ja oder nein?
Zuschnitt schon erledigt oder die Pläne nochmal geändert?


Ich gehöre auch in die Fraktion der Näherinnen, die sich eher um Probemodelle drücken. Ich habe oft die Stimme meiner Mutter (Herrenschneiderin Ihres Zeichens) im Ohr, die Probemodelle für Stoffverschwendung und großen Blödsinn hält. Man könne doch am tatsächlichen Kleidungsstück die nötigen Änderungen durchführen. Nun ja, wenn man voher alle Maße überprüft und auch noch genau weiß, wie und wo zu ändern ist, stimmt das sicher...



Bei meinem Dufflecoat habe ich eine Futter-Probe-Jacke genäht. Also alle Teile aus dem Steppfutter mit großzügiger Nahtzugabe zugeschnitten und die vorderen Teile (die laut Schnittmuster mit Oberstoff gedoppelt werden) aus Nessel zugeschnitten.

Diese "Probejacke" passt schon ganz gut, ich habe noch die Schultern begradigt, an den Prinzessnähten für die Oberweite etwas zugegeben und in der hinteren Mitte für das Hohlkreuz weggenommen.

Jetzt werden die Nähte im Futter abgesteppt - mal sehen wie weit ich die Jacke dafür wieder auseinandernehmen muss.

Das Vorderteil will ich auf jeden Fall auch kuschelig haben, also werde ich mir einen Beleg basteln: Die obere Hälfte aus Plüsch (passend zur Kapuze) und die untere Hälfte aus Stepp.

Dann steht der Zuschnitt des Oberstoffes an.


Der Prinz ist inzwischen hier eingetroffen: bestellt Sonntag abend, geliefert Mittwoch vormittag.
Die Optik gefällt mir sehr, aber der Stoff ist doch sehr "bockig".


Dass Julia in einem Kommentar schreibt, sie liebt ihre Parkas aus Dry Oilskin macht mir Mut, man hört ja, dass der Stoff beim Tragen immer weicher wird.

Mein Kollege (ja, ich habe Kollegen, die den Entstehungsprozess meiner Kleidung durchaus interessiert verfolgen!) brachte mich auf die Idee, für bessere Sichtbarkeit Reflektoren anzubringen. Also habe ich mir reflektierendes Paspelband besorgt, das wunderbar zum Grau passt.
Knebelverschlüsse habe ich auch schonmal angeschaut, da möchte ich aber lieber die Jacke zum Aussuchen mitnehmen.


Es geht also voran!



Und wie es der Zufall so will, haben wir vorletztes Wochenende ebenfalls das wunderbare Wetter für einen Ausflug zur Elphi und in die Speicherstadt genutzt und ich kann für alle Bloggertreffenteilnehmerinnen sagen: freut Euch schonmal drauf!


Jetzt gehe ich wieder nähen, damit ich in zwei Wochen auch einen zeigenswerten Zwischenstand habe ;-)

Hier könnt Ihr schauen, wie es bei den anderen läuft.


Und wie immer gilt auch hier: wo ich Marken nenne oder verlinke, geschieht dies nur zur Information. Ich wurde nicht dazu beauftragt und erhalte auch kein Geld dafür.